Zunächst sei angemerkt, das der VW-Porsche 914 kein günstiges
Auto ist, wie oft angenommen wird. Insbesondere die Ersatzteilpreise
haben in den letzten Jahren deutlich angezogen, was häufig
dazu führt das Reparaturen, speziell an der Karosserie,
nicht immer fachregerecht ausgeführt werden.
Wer einen VW-Porsche 914 restaurieren möchte, sollte sich,
bedingt durch den komplexen Aufbau der Karosserie (alle Teile
sind miteinander verschweißt),
darüber im klaren sein, das eine solche Restaurierung nur
mit entsprechenden "Knowhow" oder den entsprechenden
finanziellen Mitteln letztendlich
erfolgreich durchzuführen ist. Diese Gründe sind u.a.ausschlaggebend
dafür, warum immer noch sehr viele "Blender" angeboten
werden.
Aus eigenen leidvollen Erfahrungen und derer vieler Clubkollegen
bundesweit, daher ein wirklich gutgemeinter Tipp : "Lieber
etwas mehr Geld für eine solide Basis oder aber einen gut
restaurierten VW-Porsche ausgeben, als einen "Blender"
zu erwerben in den dann das eine oder andere "Sparbuch"
investiert wird.
Wiederum muss man aber auch sagen, ist ein VW-Porsche 914 einmal
in einem guten technischen Zustand, ist es ein Auto das sehr
viel Fahrspaß vermittelt und auch absolut Alltagstauglich
ist. Dieser Zustand ist dann auch mit etwas Pflege und nicht
allzu großem finanziellem Aufwand zu erhalten.
Interessenten sei noch ans Herz gelegt : Erst die Dokumentation
zu dem Auto (siehe unten), dann das Auto kaufen.
Die meisten 914, und darauf ist
beim Kauf zu achten, haben ihre 30-35 jährige Laufzeit nicht
spurlos überstanden.Mängel, wie Klappern und Quietschen,
schlecht schließende Türen, nasser Innenraum und beschlagene
Scheiben bei Regen, weiche Bremse, durchschlagende Federung und
Auspuffgeknatter sind nicht 914-typisch, sondern gravierende
Verschleißerscheinungen, die die Freude am 914-Fahren verderben
und Quellen ständigen Ärgers sind.
Die erforderlichen Ersatzteile sind oftmals teuer. Sinnvoll ist
es daher, die Anschaffungen an Zubehör oder aufwendigen
Lackierungen zurückzustellen,
und stattdessen zuerst für einen soliden Grundzustand des
VW-Porsche zu sorgen.
Bei der Karosserie ist Rost das
Problem. Verschont bleibt, kurz gesagt nichts. Dabei ist der
VW-Porsche in besonderem Maße auf eine stabile Bodengruppe
angewiesen, da ihm ein verstärkendes Dach fehlt. Rostschäden
an Vorder- und Hinterachsaufnahmen, Innen- und Außenschweller,
Einstiegsbleche,
Türscharnier- und Schlosssäulen und den sich unmittelbar
anschließenden Partien sollten in jedem Fall und baldmöglichst
behoben werden.
Für die Stabilität ebenfalls bedeutend sind die Kotflügel
und der Windschutzscheibenrahmen. Größere Durchrostungen
sollten auch hier
zugeschweißt werden. Sinnvoll ist es, die Fahrzeugunterseite
- auch unter den Kotflügeln -zu reinigen, lose Anstriche
und Rost zu entfernen
und mit Lack zu streichen. Dabei sollte man Stück für
Stück vorgehen, um nicht die Lust daran zu verlieren.
Aus Erfahrung kann gesagt werden, daß der Gedanke an »Zerlegen,
Sandstrahlen und Verzinken« schlicht abwegig ist.
Diese Vorgangsweise ist nur »Profis« und Leuten,
die schon einmal einen 914 erfolgreich restauriert haben, zu
empfehlen. Jedoch darf dann
hierbei Zeit und vor allem Geld keine Rolle spielen.
Auch die Verwendung von GFK-Kunststoffanfertigungen als Ersatz
für Karosserieblechteile ist mit Vorsicht zu genießen.
Für diejenigen, die auf den originalgetreuen Zustand ihrer
Fahrzeuge achten, kommen Nachbaukunststoffteile ohnehin nicht
in Frage,
zumal der VW-Porsche eine selbsttragende Karosserie besitzt .
Die Argumente »Kunststoff roste nicht und das geringe Gewicht
wirke sich
positiv auf Fahrleistungen und -eigenschaften aus, sind vordergründig.
Neue Blechteile sind durch Lackierung und Konservierungsmittel
so gut
zu schützen, daß Rost kein Problem mehr sein wird,
insbe-sondere wenn man berücksichtigt, daß die meisten
914 heute
ohnehin vor Salz bewahrt bleiben.
Was die Gewichtsverringerung betrifft, so ist festzustellen,
daß z. B. durch den Einbau von Kunststoffstoßstangen
und Hauben höchstens
das einer halben Tankfüllung entsprechende Gewicht gespart
wird.
Bei der Mechanik sollten nicht
nur Motor und Getriebe sondern auch das Fahrwerk beachtet werden.
Vor allem die vorderen Querlenker (Durchrostung) und die Drehstäbe
(Bruch durch Durchrostung) stellen eine große Krankheit
dar.
Auch Stoßdämpfer verschleißen, so daß
im Sinne ausgewogener Federungs- und Fahreigenschaften ein Austausch
in Betracht zu ziehen ist.
Mit neuen Dämpfern ist der 914 nicht wiederzuerkennen.
Mängel an der Bremsanlage sollte man umgehend beheben lassen.
Auf grobe Mängel weisen u. a. ein »weiches«
Bremspedal und
verrottete Bremsscheiben hin.
Für einen soliden Grundzustand des VW-Porsche zwingend erforderlich
sind des weiteren eine dichte Auspuffanlage mit guten Wärmetauschern
einschließlich der Heizklappen und der Verbindungsrohre
und -schläuche zur Karosserie.
Wenn rostfreie Edel-stahlwärmetauscher nicht angeschafft
werden, so lässt sich die Lebensdauer der Anlage mit dem
speziellen
Auspuffschutz erheblich verlängern.
Wer auf diese Punkte achtet,
wird seinen VW-Porsche in gutem Zustand erhalten können
und sehr viel Freude am Fahren haben.
Wer auf der Suche nach einem 914 ist, sollte die angebotenen
Objekte daraufhin prüfen, und seine Kaufentscheidung vom
Zustand dieser Punkte
abhängig machen. Achten Sie beim Kauf eines 914 nicht so
sehr auf den Kaufpreis, entscheidender als eventuell niedere
Anschaffungskosten ist eine
gute Substanz und eine nicht zu abenteuerliche Vorgeschichte
des Fahrzeuges.
Diese kurze Kaufberatung soll
nur einen groben Überblick über die "Problemzonen"
des VW-Porsche geben.
Für weitere Informationen empfehlen wir u.a. folgende Dokumentationen
oder wenden Sie sich an einen Club
oder Ersatzteileanbieter
:
Weitere Informationen
über Produktionszahlen, Motorvarianten und Fahrgestellnummern
Aktuelle
Marktpreise (Stand : 03/2019
Quelle: Oldtimer Markt
Die aufgeführten
Preise basieren auf den Notierungen von Classic Data und können
nur als Richtwert dienen.
Für besondere und äußerst gepflegte Fahrzeuge
mit entsprechender Originalität und Historie können
die
Preise nach oben hin abweichen .
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